Sommerzeit ist Kirschenzeit. Und wenn dieser noch nicht so richtig in die Gänge kommen will, sich der jeweilige Monat gerade anfühlt, als wäre es erst Frühling, regnerisch und feucht – dann sind Kirschen gerade ideal wie ihr nachfolgend aus der Beschreibung, dem Rezept und der Erläuterung entnehmen könnt.
Kirschen werden als thermisch süß und vom Geschmack her warm klassifiziert.
Sie stärken das Qi von Leber und Nieren und nähren das Leber Blut sowie Nieren Yin. Bist du morgens müde, kommst langsam in die Gänge. Hast du eventuell Schwindel direkt nach dem Aufstehen oder merkst dies, wenn du dich bückst und schnell wieder aufstehst – dann ist dein Leber Qi schwach. Der Leber Blutmangel zeigt sich wiederum daran, dass du nachts nicht durchgehend schlafen kannst, immer wieder aufwachst, einen oberflächlichen Schlaf und/oder auch bildhafte Träume hast. Zusätzlich zeigt sich der Nieren Qi Mangel an nächtlichem zur Toilette gehen sowie Schmerzen im Bereich des Rückens (Lendenwirbelsäule), aber auch vor allem bei Frauen in dem Bereich – während der Menstruation (ziehende Schmerzen).
Verstopfung (durch Leber Blut Mangel bedingt) wirken Kirschen ebenfalls entgegen.
Zudem regen sie die Diurese an und leiten Feuchte Hitze aus der Blase und Niere aus. Neigen die Nieren zu einem Qi Mangel, dann bildet sich in der Blase (Organopposition im Wasserelement) eine Fülle an Feuchtigkeit und Nässe, welche zu entzündlichen Prozessen beitragen kann.
Eine weitere Wohltat – Kirschen wirken anti-rheumatisch!
Das Rezept – für 2-3 Portionen:
125g Hirse
Wasser – ca. doppelte Menge der Hirse
10-15 Kirschen
Prise Salz
1 EL Kurkuma
1 TL Kardamom
1 EL Schwarzer Sesam
½ TL Butter
Bio Zitronenzeste
Zubereitung:
Hirse goldbraun in einer Teflonpfanne anrösten. Anschließend ca. 10 min im Wasser köcheln. Kirschen sowie schwarzen Sesam hinzufügen und weitere 5 Minuten auf kleiner Flamme mitköcheln. Anschließend mit Kurkuma, Kardamom, Zitronenzeste, Butter sowie Salz würzen. Eventuell kurz ziehen lassen. Fertig!
Erläuterung:
Damit die Wirkung der Kirschen noch potenziert wird, habe ich diese in ein feines Frühstücksporridge eingebunden.
Hirse ist kühl-neutral, wirkt alkalisierend (Übersäuerung entgegen) und ist glutenfrei – Ideal für Menschen mit Beschwerden wie Zöliakie, Weizenallergie, Glutensensitivität. Zudem leitet sie Nässe aus und stärkt auch das Milz Qi. Tipp: Röste sie, ohne Öl, in einer Teflonpfanne goldbraun an, bevor sie für ca. 10 Minuten geköchelt wird.
Kardamom (Element Metall) transformiert Nässe (Achtung bei zu viel Feuer, Hitze oder Yin Mangel – da das Gewürz thermisch warm ist).
Schwarzer Sesam hat einen Bezug zu den Nieren, stärkt das Nieren Qi sowie nährt das JING, die Essenz (allgemein zur Nachproduktion von Körpersäften, Blut, Knochen essentiell). Bei trockener Verstopfung wirkt er die Darmpassage fördern und aufweichend. Tipp: Röste den Sesam aber zuvor an, damit die Samen nicht in den Darmzotten hängen bleiben und dadurch nachträglich Gär- und Fäulnisprozesse entstehen. Ansonsten bleibt der Samen hängen und wird nicht ausgeschieden.
Kurkuma (Element Feuer) fügen ich für die Bewegung des Blutes sowie aufgrund der anti-entzündlichen Wirkung hinzu.
Die Kirschen mische ich zum Schluss hinzu (damit sie nicht zu sehr verkochen und aufweichen bzw. schön knackig bleiben).
Nach Belieben kann auch eine Zitronenzeste (Element Holz) zum Schluss über das Porridge geraspelt werden, damit die Nährstoffe auch allesamt aufgenommen werden: Auch ein halber Teelöffel Butter (Element Erde) sowie eine Prise Salz zum Abschluss (als Botschafter zu den Nieren) rundet das Rezept ab.
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