Hast du gewusst? Sommerzeit bedeutet Wärmeverlust für deinen Körper, deine Verdauung und dein Immunsystem.
Zu Beginn können wir an dieser Stelle festhalten, dass Wärme expandiert bzw. emporsteigt und sich ausdehnt und Kälte kontrahiert bzw. zusammenzieht. Deshalb öffnen sich die Poren im Sommer und im Winter kontrahieren sie bzw. verschließen sie sich, um uns vor der Kälte, die uns umgibt zu schützen bzw. um das „Yang Qi“, die Wärme und die Energie des Körpers, zu bewahren. Dadurch entweicht im Sommer, im Vergleich zum Winter, die körpereigene Wärme rascher und wir sind anfälliger für Verkühlungen, eine Sommergrippe, virale Infekte, etc.

Wenn es heiß ist, beginnt unser Körper zu schwitzen. Vor allem dazu, um uns vor hohen Temperaturen zu schützen bzw. um uns zu „kühlen“. Wir verlieren kostbare Körpersäfte welche wir stets wieder „nachfüllen“ sollten. Um uns zu erfrischen, greifen wir oft zu kalten, eisgekühlten Getränken etc. Die Krux an der Sache: Gerade durch die Konsumation von kühlen Getränken und Speisen, sammeln wir aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), Nässe und Kälte im Körper an. Eine Erklärung dazu findest du im folgenden Abschnitt:
Kalte Speisen sind thermisch kalt und führen dem Körper keine Energie zu. Einerseits wird die Verdauung verlangsamt und andererseits wird dem Magen Energie entzogen. Für die Verdauung bedeutet dies, dass viel mehr Energie aufgewendet werden muss, um thermisch kalte Speisen und Getränke zu verarbeiten. Als Folge kann der Magen seiner Aufgabe, der Extraktion von wertvollen Nahrungsessenzen, nicht nachkommen. Weiters wird der Stoffwechsel verlangsamt und die Nahrung bleibt im Verdauungstrakt „liegen“, da sie nicht richtig verarbeitet werden kann. Schlacken bzw. Ablagerungen machen sich in unserem Verdauungstrakt breit. Sie verstopfen und verunreinigen unsere Kanäle wie die Meridiane, den Kreislauf, den Stoffwechsel aber auch unser Blut. Müdigkeit, Trägheit, schwache Konzentration etc. sind die Folge davon.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist unser Immunsystem. Der Ursprung unseres Immunsystems sind die Nieren jedoch haben 65% unserer Abwehrkraft, im chinesischen „Wei Qi“ genannt, ihren Sitz im Magen. Magen und Dickdarm sind ein Meridian-Paar. Dadurch wird deutlich, dass sich auch kalte Getränke und Speisen auf unseren Verdauungstrakt auswirken können. Werden zu viel Nässe Kälte-Ablagerungen über den Sommer angehäuft, bleibt diese Nässe Kälte über den Herbst bis in den Winter im Körper, im Verdauungstrakt, liegen. Dadurch ist unser Organismus in der kühleren und kalten Jahreszeit, im Herbst sowie im Winter, anfälliger für Verkühlungen etc. Zudem kann uns ein geschwächtes Immunsystem weniger vor Nässe und Kälte bzw. feucht-kaltem Wetter sowie Eindringlingen von „Außen“ wie Bakterien, Viren oder auch vor kalter Luft, Wind, Regen etc. schützen.
Deshalb Vorsicht mit zu vielen kühlen, kalten Speisen im Sommer. Denn diese kühlen unseren Magen und Verdauungstrakt zu sehr ab. Achte daher im Sommer bei den Nahrungsmitteln, die du deinem Körper zuführst, auf eine ausgeglichene Balance. Es genügt, wenn die Speisen, gebraten, gegrillt oder aus dem Backofen sind. Denn durch die Zubereitung fügen wird den Speisen, Wärme bzw. „Yang“ zu. Sie werden „yangisiert“.
Als Beispiel: Eine gekochte Suppe kann auch lauwarm oder bei Zimmertemperatur konsumiert werden. Wir müssen uns nicht dazu zwingen sie heiß zu essen. Weiters ist Gegrilltes im Sommer allgemein sehr beliebt. Dem Fleisch und Gemüse werden durch das Grillen „Yang“ bzw. Wärme hinzugefügt. Als thermischen Ausgleich können zu „yangigen“-Speisen auch Salate oder eine Sauerrahm-Soße beigefügt werden, denn diese sind allgemein betrachtet, thermisch kalt. Es ist im Prinzip sehr einfach. Es gilt stets die Balance im Auge zu behalten. 😉
Somit freuen wir uns auf den Sommer und schenken wir unserem Magen und Verdauungstrakt ein wenig Wärme 😊
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